Inhaltsverzeichnis
- 1. Erfolge feiern: Vom ersten Spross zur Erntezeit
- 2. Was dich daran hindert deine Erfolge zu feiern
- 3. Warum du aller Hinderungsgründe zum Trotz deine kleinen und großen Erfolge unbedingt feiern solltest
- 4. Von Prosecco-Momenten und Konfetti-Regen: So feierst du „richtig“
- 5. Fazit: Es gibt immer einen Grund zu feiern
1. Erfolge feiern: Vom ersten Spross zur Erntezeit
Selbstständigkeit ist wie das Pflanzen und Pflegen eines Gartens. Am Anfang hast du nur einen Plan und ein paar Samen in der Hand. Doch bevor du die volle Blüte bewundern kannst oder die reifen Früchte ernten wirst, dauert es.
Zuerst siehst du die kleinen grünen Triebe durch die Erde brechen. Sie sind zart, aber sie zeigen dir, dass deine Arbeit nicht umsonst war – ein erster Erfolg! Mach nun nicht den Fehler, diesen Meilenstein zu übersehen und dich nur auf die volle Ernte zu konzentrieren. Denn der Spross zeigt dir: Du bist auf dem richtigen Weg.
Diejenigen, die sich über den kleinen Spross und die Knospe freuen, sind motiviert sich weiter liebevoll um den eigenen Garten zu kümmern. Genauso ist es bei der Selbstständigkeit: Jeder neue Auftrag, jeder neue Skill und jedes positive Feedback ist wie ein kleiner Spross, der dein Business erblühen lässt.
Doch inmitten von Deadlines, Kundenprojekten und Wachstumshürden vergessen viele Selbstständige, innezuhalten und ihre Erfolge zu würdigen. Sie hustlen einfach weiter, während ihre Energie stetig weniger wird.
2. Was dich daran hindert deine Erfolge zu feiern
Wenn du das hier liest vermute ich mal, dass zwei Herzen in deiner Brust schlagen. Einerseits hast du eine Idee davon, dass es sinnvoll ist, deine Erfolge mehr zu feiern. Andererseits ist da etwas, dass dich davon abhält. Hier sind die häufigsten 5 Gründe:
2.1 Deine Ansprüche sind zu hoch
Woran denkst du, wenn du das Wort Erfolg hörst? An eine prächtige Ernte? An den Tag als du deinen Abschluss gemacht hast? Als du ein wirklich großes Projekt an Land gezogen hast? Klar, das gehört natürlich auch gefeiert. Doch überhöhte Ansprüche an sich führen dazu, dass man einen Großteil seiner Erfolge nicht feiert, weil man diese nicht als solche bewertet. Warum das echt problematisch ist, erfährst du unter Punkt 3.2.
2.2 Du glaubst, dass deine Erfolge nicht dein Verdienst sind
In der Psychologie unterscheidet man, ob Menschen ihre Erfolge (und auch Misserfolge) sich selbst oder äußeren Umständen zuschreiben (der Fachbegriff dafür ist Attributionstheorie). Frauen neigen eher als Männer dazu ihre Erfolge äußeren Umständen zuzuschreiben, während sie ihre Misserfolge eher sich selbst zuschreiben. Ziemlich unfair, oder?
Das heißt, die prächtige Ernte wird nicht auf die eigenen Gärtnerinnen-Skills zurück geführt, sondern aufs gute Wetter.
Wenn ein neuer Kunde über eine Empfehlung zu mir gekommen ist, kann ich sagen: „Das lag ja gar nicht in meiner Verantwortung, denn dafür habe ich ja nichts getan.“
Oder ich kann sagen: „Wenn jemand mich empfiehlt, habe ich die Person von mir überzeugt. Klar, ist das mein Verdienst“. Und natürlich gewinnt für mich die zweite Sichtweise.
2.3 Du wartest auf Bestätigung von außen
Manche Menschen warten auf Bestätigung von anderen, um ihre Erfolge feiern zu können. Wenn diese Anerkennung ausbleibt, haben sie das Gefühl, dass ihr Erfolg nicht wichtig oder bedeutsam ist. Das ist eine üble Falle: Bitte warte nie auf die Bestätigung von außen, sondern gib sie dir selbst.
2.4 Falsche Bescheidenheit
In manchen Kreisen gilt es als unangemessen, Erfolge zu feiern, da dies als prahlerisch angesehen wird. Mach nun bitte nicht den Fehler darauf zu verzichten, weil du nicht als überheblich wahrgenommen werden willst. Denn Erfolge feiern ist weder prahlerisch, noch überheblich. Sondern es ist smart und voll verdient wie ein selbstgebackenes, noch warmes Stück Apfelkuchen mit Schlagsahne an einem kalten Sonntag.
3. Warum du aller Hinderungsgründe zum Trotz deine kleinen und großen Erfolge unbedingt feiern solltest
Erfolge zu feiern ist weit mehr als nur eine kleine Nettigkeit dir selbst gegenüber. Es hat tiefgreifende psychologische und emotionale Auswirkungen, die gerade für Selbstständige entscheidend sind. Let me show you, warum das Feiern von Erfolgen so wichtig ist:
3.1 Motivations-Booster
Wenn du deine Erfolge bewusst wahrnimmst und zelebrierst, verstärkst du dein Gefühl selbstwirksam zu sein. D.h. selber einen Einfluss auf deine Ergebnisse zu haben statt auf die Beliebigkeit des Schicksals zu warten. Du erkennst an, dass deine Arbeit Früchte trägt – und das gibt dir die Energie und den Antrieb, weiterzumachen.
Als ich angefangen habe zu bloggen, war das ziemlich frustrierend. Denn ein Blog zeigt erst nach ca. 6 Monaten erste Ergebnisse. Deswegen war es für mich total wichtig jeden neuen Artikel zu feiern und jedes Mal zu feiern, wenn ich in meiner Google-Statistik einen neuen Peak sah – mein kleiner Spross, wenn wir an den Garten zurück denken. Wenn ich das nicht getan hätte, hätten mich viele meiner Klientinnen und Klienten nicht gefunden und du würdest heute nicht diesen Artikel lesen.
Und da es in der Selbstständigkeit ja nicht nur die Erfolge gibt, sondern auch die Rückschläge Teil der Reise sind, solltest du deine Erfolge unbedingt präsent haben. Das schützt dich davor dich im Ernstfall entmutig zu fühlen.
Mehr zum Umgang mit Rückschlägen findest du in diesem Artikel: Scheitern gehört zum Erfolg: Wie du Rückschläge in der Selbstständigkeit überwindest
3.2 Selbstbewusstseins-Push
Deine Erfolge anzuerkennen und dir innerlich selbst auf die Schulter zu klopfen pusht dein Selbstbewusstsein. Denn yeah, du hast was Cooles geschafft! Da kommt Freude auf und innerlich wächst du ein paar Millimeter.
Doch damit dein Umgang mit Erfolgen wirklich dein Selbstbewusstsein und damit deinen Selbstwert pusht, ist es super wichtig, dass du auch die kleinen Sprosse feierst.
Andernfalls besteht nämlich die Gefahr, dass du Selbstzweifeln und dem Impostor-Syndrom die Tür öffnest. Wie das? Wenn deine Messlatte so hoch ist, dass du nur selten einen Erfolg für dich verbuchst, hast du öfter das Gefühl zu scheitern. Und du hast lange Durststrecken ohne Bestätigung.
Also gerade, wenn du zu Selbstzweifeln und dem Impostor-Syndrom neigst, ist es super wichtig die kleinen Steps zu feiern. Genauso ist es bei Depression. Depressiven Menschen fehlt, was man in der Psychologie positive Verstärker nennt. Also „gute Gefühle“- Gefühle von Bestätigung und Anerkennung. Klar, um eine Depression zu behandeln braucht es mehr als Erfolge zu feiern. Doch den Blick auf die kleinen Fortschritte zu richten, ist Teil der Depressionsbehandlung.
3.3 Du hast auch noch ein Leben
Selbstständige haben ein erhöhtes Burnout-Risiko. Das ist leider so. Weil die meisten hart und viel arbeiten. Dabei vergessen viele, dass sie selbst ihre größte Ressource sind und es genau deswegen so so wichtig ist auf die eigene mentale Gesundheit acht zu geben. Teil dessen ist der Ausgleich zum Business. Und da kommt das Feiern von Erfolgen ins Spiel. Es erinnert dich daran, dass du nicht immer nur „funktionieren“ musst, sondern dass du auch Belohnungen brauchst: Momente in denen du einfach nur mit einer Zitronenlio auf deiner Gartenliege chillst und dir die Sonne ins Gesicht scheinen lässt.
4. Von Prosecco-Momenten und Konfetti-Regen: So feierst du „richtig“
Beim Erfolge feiern stellen sich zwei Fragen: WAS feierst du und WIE feierst du.
4.1 Was feiern?
Bezüglich des WAS geht es wie gesagt um die großen Erfolge wie Umsatzziel erreicht, Projekt abgeschlossen und neuen Kunden an Land gezogen. Doch widme dich wie gesagt unbedingt auch den vermeintlich kleineren Erfolgen, den kleinen Sprösslingen, wie z.B. Kompliment auf Social Media bekommen oder eine gute Session mit einer Kundin gehabt.
Es geht sowohl um positive Dinge im Außen, als auch darum, dass du getan hast, was du dir vorgenommen hast. Glaube mir: Ich werde mich feiern, wenn ich diesen Blogartikel veröffentlicht habe. Genau genommen werde ich zwei Mal feiern. Einmal, wenn ich ihn zuende geschrieben habe und einmal wenn er dann veröffentlicht wird. ; )
Doch es geht auch um innere Prozesse. Wenn es gerade nicht gut läuft, dann feiere, dass du dranbleibst und nicht aufgibst. Wenn du denjenigen gehörst, die hustlen, aber verstanden hast, dass dir das schadet, dann feiere, wenn du pünktlich Feierabend gemacht hast. Wenn du deine Calls ständig überziehst und dadurch in Stress gerätst, dann feiere, wenn du sie in time beendest.
Feiere also alles, was im Sinne deiner Ziele ist. Sowohl deiner Business-Ziele, als auch deiner mental health-Ziele.
4.2 Wie feiern?
Jeder hat ja eine andere Vorstellung im Kopf wenn´s ums Feiern, aka das Erntedankfest, geht. Klar, das Gläschen Prosecco liegt nahe. Oder tanzen gehen. Oder ein schickes Abendessen beim Lieblingsitaliener.
Wichtig ist noch: Was immer du tust, soll sich auch wirklich wie eine Belohnung anfühlen und NICHT langfristig schädlich sein. D.h. wenn du Meditation anstrengend findest, dann ist das nicht das richtige für dich um Erfolge zu feiern. Oder wenn du dazu neigst bei Problemen zu viel Alkohol zu trinken, dann stoße mit einer Limo oder so auf dich an.
Hier ein paar weitere kreative Inspirationen fürs Konfetti-Werfen:
Umarme dich selbst
Zünde eine Kerze an
Mach einen Powernap
Schau dir die Sterne an
Lass dir ein Schaumbad ein
Plane deinen nächsten Städtetrip
Gönn dir eine Süßigkeit deiner Kindheit
Schlecke dein Lieblingseis – mit Streuseln
Schlafe aus – ohne dass der Wecker klingelt
Hol dir Blumen oder eine neue Pflanze ins Haus
Sage dir: „Das habe ich echt großartig gemacht!“
Geh raus um dir den Sonnenuntergang anzuschauen
Gönn dir ein luxuriöses Frühstück am nächsten Morgen
Bestell dir dein Lieblingsgetränk in einem schmucken Café
Gehe auf einen Markt und gönn dir frische, regionale Produkte
Setz dich an einen ruhigen Ort und mach eine kurze Meditation
Schnappe dir ein Buch oder eine Zeitschrift und mach´s dir gemütlich
Erstell dir eine Playlist mit deinen happy Songs und höre sie von vorne bis hinten
Pro-Tipp: Ein kleines Ritual kann helfen, das Erfolge-Feiern regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren. Mache dir jeden Freitag eine Terminerinnerung. Schreibe dann mindestens 3 Dinge auf, die du in der Woche gut gemacht hast (egal wie vermeintlich klein sie sind). Entscheide dann ganz bewusst wie du dich dafür belohnst. Und wenn du dich erst später belohnen kannst oder willst, dann stelle dir auch dafür einen Termin in deinen Kalender ein.
4.3 Du musst nicht alleine feiern
Auch wenn du soloselbstständig bist, heißt das nicht, dass du deine Erfolge alleine feiern musst. Teile sie mit anderen, sei es im Gartenverein, einem Netzwerk von Gleichgesinnten oder mit Freunden – wer auch immer deine Erfolge zu schätzen weiß.
Ich liebe es, wenn meine Klientinnen und Klienten ihre Erfolge mit mir teilen und wir das gemeinsam wertschätzen.
Und klar, auch auf Social Media Media kannst du deine Erfolge teilen und neben dem positiven Feedback noch ein paar Likes abstauben. Doch das sollte natürlich nicht der einzige Weg sein, deine Erfolge zu feiern.
5. Fazit: Es gibt immer einen Grund zu feiern
Das Feiern von Erfolgen ist ein mächtiges Tool! Sowohl in deiner Selbstständigkeit, als auch generell in deinem Leben. Wir setzen uns unsere Ziele ja nicht zum Spaß. Es ist also nur fair, wenn du sowohl die Zielerreichung als auch die Etappenziele und die Babysteps würdigst.
Das macht nicht nur Laune, sondern ist super wichtig für deine langfristige Erfolgsstory.
Schaff dir kleine Routinen, wie z.B. eine Reflektion am Ende des Tages oder am Ende der Woche, damit deine Erfolge die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen und plane deine Belohnungen direkt mit in deinen Terminkalender ein.
Und genieße es, wenn du die Ernte deines Tuns einfährst. In dem Sinne wünsche ich dir frohes Gärtnern!
Wenn es dir schwer fällt deine Erfolge zu feiern, bin ich natürlich auch im 1:1 Gespräch für dich da. Lass uns gerne gemeinsam besprechen, wo du stehst, wo du hinwillst und wie ich dich dabei supporten kann. Dann können wir schon ganz bald zusammen deine nächsten Erfolge feiern.