Versagensangst quält dich nicht „nur“! Sie zerstört dein Selbstbewusstsein und hindert dich daran, an deinen Träumen dranzubleiben. Zeit deine Versagensangst zu überwinden.
Auch als Psychologin und Verhaltenstherapeutin hatte ich selber mit Versagensangst zu kämpfen. Das hat mich lange an meiner Online-Selbstständigkeit gehindert.
Zum Glück habe ich es geschafft, die Angst zu versagen hinter mir zu lassen. Hier zeige ich dir meine besten psychologischen Strategien. Damit du deine Versagensangst überwinden kannst. Und selbstbewusst dein Ding machst. Ohne dich ständig zu sorgen.
Diesen Artikel gibt’s auch als Video: Mein YouTube-Video „Versagensangst überwinden“
Inhaltsverzeichnis
1. Mache dir klar, dass Versagensangst ein Gefühl ist
Versagensangst ist ein Gefühl – nicht die Realität! Mach dir das bewusst. So schaffst du eine Distanz. Die das Gefühl verkleinert.
Jedes Gefühl findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: In der Wahrnehmung, im Körper, in den Gedanken und beim Handlungsdrang (siehe Grafik; nach Martin Bohus).
Versagensangst führt nun leicht dazu, dass man die auslösende Situation vermeidet. Wie z.B. einen Vortrag zu halten. Vermeidung reduziert zwar erstmal die Angst. Hält aber die Angst aufrecht.
Es ist also völlig ok, Versagensangst zu haben. Das größere Problem ist, wenn dich die Angst daran hindert, Dinge zu tun, die dir am Herzen liegen.
Nimm also die Angst auf deinem Weg ruhig erstmal mit. Sie wird protestieren, wenn du mutig bist. Aber mit der Zeit wird sie lernen, dass es ok ist. Und dann wird die Angst vom Monster zum Chiwawa.
Um zwischenzeitlich etwas gegen die Angst in der Hand zu haben, können Atemtechniken hilfreich sein: YouTube-Video Atemtechniken
Wenn die Angst ganz stark ist, du panisch bist, empfehle ich dir mit Kälte zu arbeiten. Zum Beispiel mit einem Coolpack oder kaltes Wasser über die Unterarme laufen zu lassen.
Willst du mehr über den Umgang mit Gefühlen wissen? Dann lies meinen Blogartikel dazu hier.
2. Was ist Versagen eigentlich?
Hier habe ich eine Definition aus einem Wörterbuch. Da steht: „Versagen ist, das Erwartete nicht leisten zu können oder das Erwartete nicht erreichen.“
Das ist doch mal eine neutrale Definition – Erwartungen wurden nicht erreicht. Ganz ohne Drama.
Doch Worte wie „Versagen“ oder „Scheitern“ haben einen extrem abwertenden Touch. Dazu mehr beim nächsten Punkt.
Versagensangst überwinden mit diesen Fragen:
- Wer erwartet hier eigentlich was? Sind das wirklich deine Erwartungen? Oder die Erwartungen von wem anders?
- Sind die Erwartungen sowohl sinnvoll als auch realistisch?
3. Hinterfrage mal deine Bewertungen in Bezug auf Versagen
Im nächsten Schritt geht es nun um DEINE Bewertung. Denkst du Scheitern = Gesichtsverlust? Findest du Scheitern ist eine Katastrophe? Oder denkst du dir: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiter gehen.
Meistens stecken hinter der Angst zu Scheitern alte Glaubenssätze über dich und die Welt. Zum Beispiel so was wie „Ich bin nicht gut genug.“, „Wenn die anderen sehen, wie ich wirklich bin, wird mich keiner mehr mögen“.
Diese Glaubenssätze gehören natürlich hinterfragt und korrigiert. Dabei unterstütze ich dich auch gerne in meiner Online-Beratung. Hier mehr zu meinem Angebot.
Ein weiteres Bewertungsproblem ist, dass manche Menschen von einer Situation auf die gesamte Person schließen. So wird aus „Ich bin durch die Prüfung gefallen“ schnell der Gedanke „Ich bin ein Versager“. Was natürlich totaler Quatsch ist!
Wer oder was ist ein Versager? Für mich ist das einfach nur eine pauschale Abwertung ohne jeglichen Mehrwert.
4. Entwickle ein Growth Mindset
Erlaube dir zu „scheitern“, erlaube dir, dass etwas nicht funktioniert. Immerhin hast du es dann ausprobiert.
Ich selber will nicht an meinem Lebensabend in meinem Schaukelstuhl sitzen und verpasste Chancen bereuen.
Wenn wir große Ziele haben, dann müssen wir Dinge ausprobieren. Dabei wird nicht alles funktionieren. Manches wird nicht funktionieren und das ist ok. Nur so können wir wachsen.
Genau das beschreibt das sogenannte Growth Mindset. Es muss nicht alles gleich perfekt laufen. Du wächst mit deiner Erfahrung.
5. Bleibe dran, wenn dir etwas wirklich wichtig ist
Wenn etwas nicht funktioniert und dir nicht viel daran liegt, ist es vielleicht sinnvoll NICHT weiterzumachen.
Hier ein Beispiel von mir: Ich habe auf Sri Lanka vor ein paar Jahren Surfen ausprobiert. Da ich Yoga mache und ein gutes Gleichgewicht habe, dachte ich, dass Surfen was für mich sein könnte. Doch sobald ich für einen kurzen Moment auf dem Brett stand, bin ich sofort wieder runtergeflogen. Wellen überspülten mich und das Brett schlug mir an den Kopf.
Man könnte sagen, mein Surfexperiment war gescheitert. Am Ende bin ich aber froh, es versucht zu haben. So weiß ich ganz sicher, dass Surfen nichts für mich ist.
Andererseits: Bleib dran, wenn dir viel an etwas liegt. Lass dich dann nicht von anfänglichen Schwierigkeiten entmutigen.
Hier wieder ein Beispiel von mir. Später hatte ich Lust zu tauchen (Scubadiving). Also meldete ich mich in Thailand zu einem Kurs an. Was passierte? Obwohl wir nur im Pool waren, geriet ich massiv in Panik und musste immer wieder auftauchen, ich schluckte viel Wasser und war mit den Nerven am Ende.
Doch ich wollte unbedingt tauchen und blieb dran. Schließlich schaffte ich den Kurs und machte einen Kurs nach dem nächsten. Am Ende wurde ich Unterwasserfotografin.
Fürs Tauchen hat es sich für mich definitiv gelohnt dranzubleiben.
Was ist das, was du wirklich willst?
Ein guter Umgang mit Angst erfordert viel Mut. Das wünsche ich dir! Dass du mutig die Dinge verfolgst, die dir wichtig sind. Und dich nicht von deiner Versagensangst daran hindern lässt.
Möchtest du meine 1:1 Unterstützung, um deine Versagensangst zu überwinden? Dann lerne mich einfach kostenfrei und unverbindlich kennen.