Inhaltsverzeichnis
- 1. Soll ich zu einem Psychologen oder einem Psychotherapeuten gehen?
- 2. Brauche ich eine Beratung, z.B. bei einem Psychologen oder eine Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten?
- 3. Passt zu mir besser ein Psychologe oder eine Psychologin?
- 4. Sollte ich mir einen Psychologen nach dem Therapieverfahren bzw. der Methode aussuchen?
- 5. Behandeln Psychologen sämtliche Diagnosen?
- 6. Was meinen Psychologen mit therapeutischer Beziehung?
- 7. Woher weiß ich, ob die Chemie zwischen mir und meinem Psychologen stimmt?
- 8. Spielt das Alter eines Psychologen eine Rolle?
- 9. Wie gehe ich bei der Suche nach einem Psychologen vor?
- 10. Möchtest du sofort einen Psychologen finden?
- 11. Was mache ich, wenn ich schon einen Psychologen habe, aber unsicher bin, ob er passend für mich ist?
- 12. Soll ich einen Psychologen vor Ort oder online sehen?
1. Soll ich zu einem Psychologen oder einem Psychotherapeuten gehen?
Lass mich dir dazu etwas über die Qualifikationen erklären:
- Psychologen bzw. Psychologinnen haben Psychologie studiert.
- Psychologische Psychotherapeuten bzw. Psychotherapeutinnen haben Psychologie studiert und anschließend eine mindestens 3–5-jährige intensive Therapieausbildung erfolgreich abgeschlossen.
- Psychiater bzw. Psychiaterinnen haben Medizin studiert und im Anschluss eine Facharztausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert. Sie können Medikamente verordnen.
- Heilpraktiker bzw. Heilpraktikerinnen für Psychotherapie: Dafür muss man dafür nicht Psychologie oder Medizin studiert haben und die Ausbildung ist deutlich weniger umfangreich als die Ausbildung von psychologischen Psychotherapeuten bzw. Psychotherapeutinnen.
- Daneben gibt es noch Coaches. Dieser Begriff ist ungeschützt. Deswegen kann sich jeder oder jede unabhängig von der Qualifikation Coach nennen.
2. Brauche ich eine Beratung, z.B. bei einem Psychologen oder eine Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten?
3. Passt zu mir besser ein Psychologe oder eine Psychologin?
Manche haben diesbezüglich eine klare Haltung, ob sie von einer Frau oder einem Mann behandelt werden möchten. Erfahrungsgemäß ziehen Männer mit sexuellen Problemen häufiger einen männlichen Psychologen vor, während sexuell traumatisierte Frauen überwiegend eine Therapeutin bevorzugen. Gleichsam kann es heilsam sein, neue korrigierende Erfahrungen zu machen.
Wenn du bereits eine klare Tendenz hast, ob du einen Psychologen oder eine Psychologin bevorzugst, macht es aus meiner Sicht am meisten Sinn, deinem Gefühl zu folgen.
4. Sollte ich mir einen Psychologen nach dem Therapieverfahren bzw. der Methode aussuchen?
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist das am umfangreichsten wissenschaftlich untersuchte und bestätigte Therapieverfahren. Im Unterschied zur Tiefenpsychologie orientiert es sich mehr an der Gegenwart sowie an der Veränderung von Verhaltens- und Gedankenmustern. In den letzten Jahren gab es viele neue, interessante Strömungen in der Verhaltenstherapie (z.B. Schematherapie & ACT), welche sich von dem ursprünglichen Fokus der Verhaltenstherapie auf Gedanken (Kognitionen) und Verhalten weiterentwickelt haben.
Tiefenpsychologie und Psychoanalyse
Die Tiefenpsychologische Therapie ist aus der Psychoanalyse entstanden, die auf Sigmund Freud zurückgeht. Klassischerweise liegt der Patient bzw. die Patientin, während der Therapeut oder die Therapeutin dahinter sitzt und wenig in die freie Assoziation des Patienten oder der Patientin eingreift.
Systemische Therapie
Traumatherapie
Fazit Therapieverfahren
Mein Fazit ist, dass die individuelle Passung zwischen dem Psychologen bzw. der Psychologin und dir in den meisten Fällen wichtiger ist als das Therapieverfahren. Eine Ausnahme wäre z.B. eine Person mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung, bei der eine sogenannte Trauma Konfrontation empfehlenswert ist. In diesem Fall empfiehlt sich ein Therapeut oder eine Therapeutin mit einer Spezialausbildung wie EMDR oder IRRT.
5. Behandeln Psychologen sämtliche Diagnosen?
6. Was meinen Psychologen mit therapeutischer Beziehung?
Die therapeutische Beziehung ist eine professionelle Beziehung, die sich von einer privaten Beziehung durch folgendes unterscheidet:
- Die Beziehung findet innerhalb klarer, professioneller Grenzen statt.
- Es geht um die Bedürfnisse und Ziele des Patienten oder der Patientin, nicht um die Bedürfnisse des Psychologen oder der Psychologin.
Trotz des Ungleichgewichtes zwischen Psychologen bzw. Psychologinnen und Patienten bzw. Patientinnen finde ich es wichtig, dass die therapeutische Beziehung auf Augenhöhe ist. Die therapeutische Beziehung wird aktiv von dem Psychologen bzw. der Psychologin hergestellt und benötigt Zeit, um sich zu entwickeln. Sehr förderlich ist es, wenn die therapeutische Beziehung im Gespräch offen thematisiert werden kann.
7. Woher weiß ich, ob die Chemie zwischen mir und meinem Psychologen stimmt?
8. Spielt das Alter eines Psychologen eine Rolle?
Ich selber war erst 24 Jahre alt, als ich begonnen habe, Patienten und Patientinnen zu behandeln. Manche, insbesondere jüngere, fanden es cool, dass ich in ihrem Alter war, während so mancher älterer Herr zunächst irritiert war, zumal ich noch jünger aussehe als ich bin. Gleichsam hatte ich viel Wissen angesammelt und fühlte mich kompetent. In der Zwischenzeit sind 12 Jahre vergangen und ich selber möchte die Erfahrungen, die ich mir in dieser Zeit angeeignet habe, nicht missen.
Aus meiner Sicht ist das Alter also Geschmackssache, aber einen gewissen Erfahrungsschatz finde ich persönlich wünschenswert.
9. Wie gehe ich bei der Suche nach einem Psychologen vor?
Empfehlungen können selbstverständlich sehr hilfreich sein. Wenn du eine Therapie vor Ort bei einem approbierten Psychotherapeuten bzw. einer Psychotherapeutin beginnen möchtest, kannst du dir Listen von deiner Krankenkasse zuschicken lassen (z. T. sortiert nach Therapieverfahren) und diese abtelefonieren. Dafür bereitest du am besten einen kurzen Text vor, den du notfalls auf den Anrufbeantworter sprichst. Z. B. „Hallo, mein Name ist …, ich habe folgende Beschwerden …, weshalb ich auf der Suche nach einer Therapie bin. Sie erreichen mich unter …“.
Alternativ kannst du telefonisch einen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde unter 116117 vereinbaren. Mach dich dabei auf eine Wartezeit von einigen Wochen gefasst.
https://www.116117.de/de/index.php
Da die Nachfrage nach niedergelassener Psychotherapie sehr hoch ist, haben viele Therapeuten und Therapeutinnen nach wie vor keine Website, weshalb es im Vorfeld in vielen Fällen wenig Informationen über die Person gibt.
Ansonsten besteht natürlich die Möglichkeit, online nach Psychologen und Psychologinnen zu googeln.
10. Möchtest du sofort einen Psychologen finden?
Hinweis: Wende dich bei unmittelbarer Gefährdung bitte unverzüglich an den örtlichen Notfalldienst.
11. Was mache ich, wenn ich schon einen Psychologen habe, aber unsicher bin, ob er passend für mich ist?
12. Soll ich einen Psychologen vor Ort oder online sehen?
Online einen Psychologen oder eine Psychologin zu sehen hat viele Vorteile, z.B. folgende:
- ein Termin ist oft zeitnah möglich
- Ortsunabhängigkeit
- i.d.R weniger Bürokratie
- mehr Flexibilität
- Anfahrtswege fallen weg
- Diskretion, da deine Daten je nach Rahmenbedingungen nicht an Versicherungen etc. weitergegeben werden
- manche Menschen fühlen sich online wohler, weil sie in ihrer vertrauten Umgebung sind
Mehr zu meiner Online-Beratung hier: https://svenja-adamek.de/online-beratung-psychologin/
Folgende Argumente sprechen dafür, einen Psychologen bzw. eine Psychologin vor Ort zu sehen:
- Für eine umfassende Diagnostik kann es hilfreich sein, wenn du als Person ganz wahrgenommen wirst, inklusive Gesten, die online nicht sichtbar sind.
- Online kann es mehr Ablenkungen von dem Gespräch geben.
- Bei impulsivem Verhalten und schweren psychischen Erkrankungen ist eine Therapie vor Ort zu empfehlen.
Bist du an meiner psychologischen Onlineberatung interessiert? Dann lerne mich unverbindlich und kostenfrei kennen, um zu beurteilen, ob wir eine gute Passung haben.