So geht Selbstfürsorge – 5 Tipps einer Psychotherapeutin

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Diplom-Psychologin & Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie

Psychologische Onlineberatung

"So geht self-care wirklich"

Selbstfürsorge ist nicht einfach nur Trend und Badeschaum, sondern entscheidend für dein Wohlbefinden und für deine Gesundheit. Dieser Artikel liefert dir das nötige Hintergrundwissen, welches ich mir als Psychologin und Psychotherapeutin angeeignet habe. Dazu bekommst du 5 Tipps, um deine Selbstfürsorge nachhaltig in dein Leben zu integrieren.

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Selbstfürsorge ist mittlerweile kein Begriff mehr, den ausschließlich Menschen verwenden, die in Therapie gewesen sind, sondern ist als Konzept allgegenwärtig. Aber was versteht man genau unter dem Begriff Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge meint, sich aktiv um das eigene Wohlbefinden und um die eigene Gesundheit zu kümmern. Es beinhaltet Verhaltensweisen, Denkmuster und Entscheidungen. Selbstfürsorge kann sich auf ganz unterschiedliche Aspekte unseres Lebens beziehen, wie folgende:

  • Körperliche Gesundheit: Hierbei geht es u.a. um ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und um routinemäßige Arztbesuche.
  • Mentale Gesundheit: Dies beinhaltet, Pausen einzubauen, sich Zeit für Entspannung zu nehmen und den eigenen Hobbies nachzugehen.
  • Beziehung zu sich selbst: Damit ist gemeint, sich Zeit für sich zu nehmen, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und sich diese zu erfüllen.
  • Beziehung zu anderen: Das kann bedeuten, soziale Kontakte zu pflegen und sich Unterstützung zu holen. Gleichsam ist auch Neinsagen ein Teil der Selbstfürsorge.


Welches Ziel steckt hinter Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge zielt darauf ab, die eigene körperliche und mentale Gesundheit zu stärken. Indem wir uns um uns selbst kümmern, sind wir allerdings auch besser in der Lage, für andere da zu sein und unsere Ziele langfristig zu verfolgen. Selbstfürsorge ist eng mit dem Selbstwert verbunden, sodass wir über selbst fürsorgliches Handeln aktiv unser Selbstwertgefühl verbessern können.


Warum ist Selbstfürsorge wichtig?

„Sich um sich selbst zu kümmern, ist kein Luxus, sondern Selbsterhaltung.“ (Audre Lorde)

Auch wenn du vielleicht denkst, dass Selbstfürsorge dich von der Arbeit abhält, hält sie im Gegenteil, deine Leistungsfähigkeit langfristig aufrecht. Denkst du kurz- oder langfristig? Selbstfürsorge hilft dabei, Stress abzubauen, Burnout vorzubeugen und unsere Energie und Ausdauer zu erhalten. Je stressiger dein Alltag, desto wichtiger deine Selbstfürsorge, um den Stress auszubalancieren.

Wenn du dich vernachlässigst, wirst du anfälliger für emotionale Schwankungen, für Stress und für Burnout. Außerdem wirst du weniger verträglich für andere, weil du leichter gereizt reagierst.


Warum ist Selbstfürsorge so schwer?

In unserem Alltag scheint oft kein Platz für Selbstfürsorge zu sein. Wir sind darauf geeicht, unsere to do´s abzuarbeiten und effektiv zu sein. Unsere Aufmerksamkeit wird in alle möglichen Richtungen gezogen, dass beeinträchtigt unsere Achtsamkeit. Jedoch ist Achtsamkeit eine Voraussetzung für Selbstfürsorge, denn wenn du deine Bedürfnisse nicht wahrnimmst, kannst du sie dir auch nicht erfüllen. Hinter Problemen mit Selbstfürsorge können zudem negative Grundannahmen stecken wie „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ oder „die anderen sind wichtiger als ich“.


Wie geht gute Selbstfürsorge?

Lenke zuerst den Fokus auf dich! Was nimmst du gerade wahr? Was brauchst du gerade? Wie kannst du dir jetzt etwas Gutes tun?
Wenn du bemerkst, dass deine Füße kalt sind, dann zieh dir warme Socken an. Wenn du bemerkst, du vermisst deine beste Freundin, dann schreibe ihr. Wenn du merkst, dir graut vor dem Zahnarztbesuch, aber er ist wichtig, gehe hin. Anhand des letzten Beispiels siehst du, dass es manchmal gar nicht so leicht ist eine gute Entscheidung zu treffen und verschiedene Faktoren gegeneinander abzuwägen sind. Selbstfürsorge bedeutet nicht unbedingt, dass es sich sofort gut anfühlt, sondern dass es das „richtige“ für dich ist. Mehr erfährst du unten bei meinen 5 Tipps.


Was gehört zu Selbstfürsorge und was nicht?

Die Werbebranche trägt mit großem Einsatz dazu bei, dass viele Menschen Selbstfürsorge mit Beautyprodukten und Wellness gleichsetzen. Du auch? Für mich als Psychotherapeutin bedeutet Selbstfürsorge NICHT Wellness und schon gar nicht Beauty. Gleichsam will ich nicht ausschließen, dass der Besuch einer Therme durchaus selbstfürsorglich sein kann. Auf der anderen Seite braucht es für Selbstfürsorge weder Wellnessprodukte, noch sonstige Konsumgüter. Für sich selbst zu sorgen ist viel mehr als ein kurzes Event. Es geht um dein Commitment, (zu Deutsch am ehesten: deine Hingabe), dich um deine Bedürfnisse zu kümmern und dich zu priorisieren. Ob etwas selbstfürsorglich ist oder nicht, hängt davon ab, wie du es einsetzt und nicht von der Aktivität an sich. Schauen wir uns das am Beispiel von Sport an. Sport wie z.B. Joggen kann sehr selbstfürsorglich sein, Stress reduzieren und deinem Körper guttun. Sport kann jedoch selbstschädigend sein, wenn du deine Grenzen ignorierst und dich dabei schindest. Wie so oft kommt es aufs rechte Maß und die Motivation dahinter an.


Ist Selbstfürsorge egoistisch?

Für viele Menschen ist Selbstfürsorge nicht selbstverständlich. Kennst du die Metapher mit den Sauerstoffmasken im Flugzeug? „Setzen Sie erst die eigene Maske auf, bevor Sie anderen helfen“. Andernfalls würdest du nämlich riskieren ohnmächtig zu werden, was niemandem hilft. Nur wenn du dich gut um dich selber kümmerst, wirst du auch langfristig die Kraft haben, für andere da zu sein.


Wie viel Zeit brauche ich für Selbstfürsorge?

Natürlich ist es super, wenn du 30 Minuten spazieren gehst, 30 Minuten Yoga machst, 1 Stunde kreativ arbeitest und dich abends mit einer Freundin triffst – sofern das denn deinen Wünschen entspricht. Jedoch braucht es längst nicht so viel Zeit. Entscheidend ist deine Haltung dir selbst gegenüber. Selbst kleine Gesten dir selbst gegenüber und Entscheidungen im Alltag können einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben.


Was kann ich bei der Arbeit für meine Selbstfürsorge tun?

Arbeit bedeutet nicht, dass dein Wohlbefinden nicht zählt. Im Gegenteil ist es so, dass die Arbeitszufriedenheit einen sehr großen Einfluss auf die Produktivität von Mitarbeitenden hat. Generell ist es wichtig, dass du einer Arbeit nachgehst, die dir grundsätzlich zusagt und dass dein Arbeitsumfeld für dich in Ordnung ist.

An welchen Stellen bei der Arbeit hast du Entscheidungsspielräume und Freiheiten? Nutze diese für dich! Lass dich nicht hetzen, dadurch werden Fehler wahrscheinlicher, sondern nimm dir Zeit durchzuatmen. Trete für anständige Pausen ein, in denen du NICHT nebenbei noch arbeitest. Hole dir Unterstützung, wo du sie brauchst und kommuniziere, was dir wichtig ist, was du brauchst, um deine Arbeit gut zu machen. Vermeide Überstunden und erkenne an, was du leistest.


5 Tipps, um deine Selbstfürsorge nachhaltig zu verbessern

Wenn du das hier liest, interessierst du dich offenbar für Selbstfürsorge. Das ist bereits eine super Voraussetzung für die Umsetzung. Ich gebe dir noch einige Tipps mit auf den Weg, damit du Selbstfürsorge in deinen Alltag integrieren kannst, um so deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern:

 

1. Treffe eine grundsätzliche Entscheidung

Bist du bereit, dich für dich selbst zu entscheiden und dein Wohlbefinden aktiv zu verbessern? Nimm diese Frage nicht auf die leichte Schulter, sondern lass sie auf dich wirken. Sind da Widerstände? Falls ja, schaue sie dir genau und objektiv an. Wenn dir das schwer fällt, hol dir dabei Unterstützung.

Ich finde es wichtig, das JA zu sich selbst und damit zur Selbstfürsorge einmal grundsätzlich zu festigen UND diese Entscheidung immer wieder zu erneuern. 

Was tust du bereits für dich? Wie möchtest du Selbstfürsorge in Zukunft praktizieren, was möchtest du für dich tun?

2. Entwickle Rituale

Wann ist für dich ein guter Zeitpunkt für selbstfürsorgliches Handeln? Morgens? Mittags? Nach der Arbeit? Vorm Zubettgehen?

Hier ein Beispiel für ein Selbstfürsorgeritual nach der Arbeit: Nimm bewusst wahr, dass du deine Arbeit nun erledigt hast, sei achtsam beim Verlassen deines Arbeitsplatzes und schaue dich genau um, bevor du gehst. Achte bewusst auf deine Schritte. Wenn du Zuhause angekommen bist, schaue dich bewusst um und setze dich mit deinem Lieblingsgetränk auf die Couch. 

Andere Routinen können sein, morgens 10 Minuten zu meditieren, dein Handy bzw. das Internet zwei Stunden vorm Zubettgehen auszustellen oder auch eine feste Zeit, in der du dich einem Roman widmest und es dir gemütlich machst.

3. Suche dir Ankerpunkte

Selbstfürsorge ist so ein großes Feld! Von Schlaf verbessern, über Pausen machen, hin zu Neinsagen und Achtsamkeit. Du kannst nicht alles auf einmal machen und darum geht es auch nicht. Worauf möchtest du also aktuell deinen Fokus legen?

4. Verurteile dich nicht bei Rückfällen in den Funktionsmodus

Kennst du den Funktionsmodus? Das ist ein Zustand, in dem du zwar gut funktionierst, deine Arbeit erledigst, dich aber selbst vergisst. Ein Zustand, der von der Gesellschaft und von Arbeitgebern verstärkt und gelobt wird. Es ist normal, wenn du dahin zurückfällst und vergisst, auf dich zu achten. Wenn dir das auffällt, begegne dir mit Selbstmitgefühl anstatt mit Selbstkritik.

Frau mit dickem Socken und Strumpfhose, am Fensterbrett, nur unterer Körperbereich sichtbar

5. Bleibe dran! Das ist ein Marathon und kein Sprint

Wenn du wirklich etwas verändern möchtest, geht es darum, Selbstfürsorge langfristig in dein Leben zu integrieren. Das ist ein kontinuierlicher Prozess für den du neben Selbstmitgefühl Geduld brauchst. Wichtig ist, sich selbst die Erlaubnis zu geben und einen guten Umgang mit sich zu trainieren, auch wenn es sich vielleicht nicht sofort gut anfühlt.


Was bedeutet Selbstfürsorge für mich?

Als Psychologin und Psychotherapeutin war es für mich nach fast 10 Jahren im Gesundheitssystem die beste Entscheidung selbstständig online zu arbeiten, weil ich dadurch flexibel bin und davon auch meine Klient:innen profitieren. Berufliche Unterstützung bekomme ich in einer Therapeut:innen-Community. Wir unterstützen uns gegenseitig und praktizieren Selbstfürsorge auch gemeinsam (z. B. Journaling, Meditation) zu regelmäßigen Terminen.

Nebenbei bin ich Yogalehrerin. Selbstfürsorge findet bei mir also regelmäßig auf meiner Yogamatte statt. Manchmal sind das nur kurze Einheiten mit Dehnungen oder längere intensivere, ganz wie ich mich fühle und was ich brauche. Ich schwöre zudem auf Atemübungen, die mein Nervensystem zuverlässig beruhigen.

Selbstfürsorge klingt erst einmal so einfach. Je tiefer man in die Thematik einsteigt, desto komplexer wird sie allerdings.

Möchtest du mehr Unterstützung, um deine Selbstfürsorge langfristig zu verbessern? Dann vereinbare gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir. Ich biete psychologische Onlineberatung auf Selbstzahlbasis an.

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